Nein, das funktioniert (so) nicht!
Der Knall beim Schuß besteht aus ZWEI unterschiedlichen Geräuschen - einmal dem Explosionsknall der Treibladung und einmal der Überschall-Knall des Geschosses.
Das Dumme bei Schalldämpfern ist nun, dass sie nur den Explosionsknall dämpfen! Der Überschallknall des Geschosses entsteht ja erst, wenn das Geschoss den Lauf (und damit den Dämpfer) verlässt! DA kann der also nix mehr dämpfen!
Deswegen sind die ganzen Filmszenen Schrott, in denen eine Dämpfer-Waffe nur "pffft" macht. Erst recht, wenn die Dämpfer (wie z.B. bei "James Bond jagt Dr. No") auf Revolver aufgesetzt sind - da wird nicht mal der Explosionsknall gedämpft, weil der ja in der Trommel stattfindet und zwischen Trommel und Lauf ist ein Luftspalt, wo der Schall austreten kann... (Revolver müsste man vollständig "kapseln")
Schalldämpfer machen den Schuß schon leiser - ihr Hauptverdienst ist aber, dass sie 1. den Knall "verfremden" (das klingt dann z.B. eher nach einer heftig zugeschmissenen Tür) und dass sie 2. das Mündungsfeuer verschlucken. So kann man den Ursprung eines Schusses akustisch nur sehr schwer und optisch praktisch gar nicht mehr erkennen. (...was speziell bei militärischen Scharfschützen lebenswichtig ist.)
Um WIRKLICH leise zu schießen, braucht man zusätzlich zum Dämpfer auch noch Unterschallmunition, also Kugeln, die den Lauf mit weniger als Schallgeschwindigkeit verlassen. (V-Null unter 340 Meter/Sekunde)
Das funktioniert bei Kurzwaffen nur mit bestimmten Kalibern (z.B. .22 lr oder die meisten .45 ACP) oder mit speziellen Unterschallpatronen, die ein schweres Geschoß und eine kleinere Treibladung haben. Bei Gewehren gibt es spezielle Unterschallkaliber für Spezialgewehre der Sondereinsatzkräfte.
Bei den Gewehren braucht es in aller Regel auch spezielle Geschoßformen, weil die allermeisten Gewehr-Geschosse von der Form her für den Überschallbereich gebaut sind.
Die Projektile von Unterschallmunition sind immer möglichst schwer, weil durch die geringere Geschwindigkeit auch die Durchschlagskraft des Geschosses deutlich nachlässt. Wenn das Ding also schon langsam fliegt, muss es ein möglichst dicker Brocken sein, damit es "wirkt". ;)
Und das Kissen?
Na ja, das hat schon seine Berechtigung - aber weniger im Hinblick auf die Lautstärke. Die Schalldämpfung eines Kissens ist minimal - da hätte man z.B. mehr davon, wenn man den Lauf in die Öffnung einer leeren Cola-Flasche steckt und dann schießt. (kein Scherz! Eine Folge von "Columbo" hatte das mal als Thema - und die waren immer sehr realistisch, was soetwas anging, sozusagen CSI der 70er ;)) siehe Link
Ein Kissen macht die Kugel auch nicht so viel langsamer, dass der Überschallknall ausbleibt.
ABER - wenn eine Kugel in den Körper eindringt (und hier speziell beim Kopf, weil der praktisch mit einer Flüssigkeit gefüllt ist), entsteht ein großer Druck. EINE Richtung, in die sich dieser Druck ausbreiten kann, ist die Ursprungsrichtung der Kugel. Da ist das Loch und nix, was sonst im Wege ist, weil das Projektil ja schon den Weg frei gemacht hat. Durch den hohen Druck wird also Flüssigkeit in Richtung des Schützen "gesprüht" (ist zum Teil ein ganz feiner Nebel). DIESEN Nebel kann die Spurensicherung noch nach Monaten auf den Klamotten oder in den Haaren oder unter den Fingernägeln nachweisen! ... und dann ist der Schütze am Arm... ;)
DAS wird durch das Kissen verhindert, wenn es nahe genug am "Ziel" ist - die Federn schließen den Schusskanal hinter dem Projektil sofort wieder und durch die große Fläche, die die Eintrittstelle abdeckt, spritzt auch nix weg ... und der Schütze verrät sich nicht sofort. (weinigstens nicht durch den Blut-Nebel)